Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um rein informativen Inhalt. Die Informationen ersetzen zu keinem Zeitpunkt eine ärztliche Behandlung und Beratung. Entscheidungen bzgl. Medikation und Therapie müssen unbedingt ärztlich abgesprochen werden.
Um eine optimale Therapie der Rheumatoiden Arthritis zu ermöglichen, muss der behandelnde Rheumatologe die Krankheitsaktivität einschätzen und den Verlauf der Erkrankung nachvollziehen können. Ist die Krankheitsaktivität während eines Rheumaschubs beispielsweise zu hoch, kann individuell eine Dosisanpassung oder ein neues bzw. zusätzliches Medikament nötig werden, um Auswirkungen der Erkrankung bestmöglich einzudämmen. Doch wie kann man die Krankheitsaktivität messen?
Die Krankheitsaktivität bei der Rheumatoiden Arthritis objektiv messbar und damit vergleichbar zu machen, ist gar nicht so leicht.
Menschen empfinden Schmerzen und Einschränkungen durch die Erkrankung unterschiedlich, außerdem ist ein Schub beispielsweise bei der Seronegativen Rheumatoiden Arthritis im Blut wegen des fehlenden Rheumafaktors nicht ersichtlich.
Allerdings stehen dem Arzt neben Möglichkeiten wie Anamnese, allgemeiner Symptom- Erhebung (klinische Untersuchung) und Blutuntersuchungen auch Fragebögen zur Verfügung, die bei Verlaufsbeurteilung und Therapieanpassung helfen können.
Mit unterschiedlichen Punktwerten, sogenannten Scores, ist eine einheitliche Bewertung der Krankheitsaktivität bei Rheumatoider Arthritis möglich. Dafür werden einzelne Merkmale der Erkrankung herangezogen, zum Beispiel die Anzahl der druckschmerzhaften und geschwollenen Gelenke. Auch die Selbsteinschätzung des Patienten der eigenen Krankheitsaktivität wird häufig in Fragebögen abgefragt. Ein Richtig oder Falsch gibt es dabei nicht. Es kommt darauf an, ehrlich wiederzugeben, wie die Erkrankung und ihre Folgen empfunden werden.
Wird ein Score immer wieder berechnet - beispielsweise zu jedem Kontrolltermin beim Rheumatologen - kann seine Veränderung zeigen wie der Verlauf der Erkrankung ist- ob die Therapie wirkt oder eine Anpassung nötig ist.
Der DAS28 ist eine Art Fragebogen, er kann- ergänzend zu den Angaben des Patienten und der allgemeinen Symptomerhebung - zur objektiven Einschätzung der Krankheitsaktivität der Rheumatoiden Arthritis genutzt werden kann. Es gibt verschiedene Varianten des DAS28-Score, die unterschiedlich umfangreich sind.
DAS ist die Abkürzung für “Disease Activity Score” - also der mittels Punktwert (z.B. 2,6) erhobenen Krankheitsaktivität. 28 steht für die bei der Rheumatoiden Arthritis relevanten Gelenke des Körpers, z.B. Handgelenke, Knie oder Ellenbogen.
In die Berechnung des Scores können- je nach verwendeter Variante des DAS28 - folgende Angaben mit einfließen:
Die Selbsteinschätzung der Krankheitsaktivität erfolgt hierbei mit der visuellen Analogskala (VAS): Auf einer 100 mm langen Linie wird eingezeichnet, wie die Erkrankung in den letzten 7 Tagen empfunden wurde. Werte zwischen 0 für keine Aktivität bis 10 stärkste Aktivität sind hier möglich.
Nach Abschluss der Untersuchung wird das mit dieser Formel ermittelte Ergebnis mit einem Punktewert zwischen 0 und 10 beschrieben:
Dieser Wert kann für den behandelnden Arzt eine wichtige Referenz darstellen.
Er kann mit Hilfe des DAS28-Score den Krankheitsverlauf besser überblicken, die Wirksamkeit der Medikation überprüfen und diese gegebenenfalls anpassen. Außerdem kann so eine Remission (Beschwerdefreiheit aufgrund niedriger oder nicht vorhandener Krankheitsaktivität) dokumentiert werden.
Somit ist der DAS28-Score eine wichtiges diagnostisches Hilfsmittel, das Dir und Deinem Arzt dabei helfen kann Deinen Krankheitsverlauf besser einzuordnen und angemessene Maßnahmen zu ergreifen!
Wenn Du noch keinen DAS28-Fragebogen gesehen hast, kannst Du unter diesem Link einen Eindruck bekommen.