Anamnese - Was ist das und worauf sollte man achten?

Imagebild eines Anamnesegesprächs beim Rheumatologen, Symbolbild für die Anamnese bei Rheuma

Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um rein informativen Inhalt. Die Informationen ersetzen zu keinem Zeitpunkt eine ärztliche Behandlung und Beratung. Entscheidungen bzgl. Medikation und Therapie müssen unbedingt ärztlich abgesprochen werden.

Der erste Schritt auf dem Weg zur Diagnose rheumatischer Krankheitsbilder ist die sogenannte Anamnese. Im folgenden Post erfahrt Ihr, was genau eine Anamnese eigentlich ist, wie Anamnesegespräche ablaufen, worauf Menschen mit Rheuma achten sollten und was sie tun können, um sich optimal auf das Arztgespräch vorzubereiten.

Was bedeutet Anamnese eigentlich?

Anamnese bedeutet soviel wie “Vorgeschichte” und sollte am Anfang jeder Diagnostik stehen. Im Rahmen der Anamnese kann die Vorgeschichte von Patientinnen und Patienten ermittelt und ein genaues Bild der zu untersuchenden Personen gezeichnet werden. Durch das Stellen konkreter Fragen erhält das medizinische Fachpersonal nicht nur Informationen über aktuelle Symptome und deren Entstehung, sondern auch über die medizinische Vergangenheit sowie die Lebensumstände von Patientinnen und Patienten. Befragt werden können hierbei neben Betroffenen selbst auch andere Personen wie beispielsweise deren Angehörige, um bereits vor der eigentlichen ärztlichen Untersuchung  einen möglichst umfassenden Eindruck zu gewinnen.

Was passiert bei einer Anamnese?

Die Anamnese kann im direkten Gespräch mit dem medizinischen Personal oder durch das Ausfüllen von Fragebögen erfolgen, wobei insbesondere die Erstanamnese äußerst ausführlich ist. Abgefragt werden hierbei in der Regel die Entstehung und Entwicklung akuter Beschwerden, die Krankheitsgeschichte (z.B. frühere Operationen, Allergien), Informationen zum allgemeinen Gesundheitszustand (z.B. Hungergefühl, Durst, sexuelles Verlangen), die Medikamentöse Historie (z.B. welche Medikamente bereits eingenommen werden) sowie die Familienanamnese, also die Krankheitsgeschichte der engen Angehörigen. Anamnesegespräche folgen in der Regel zwar einer vorgegebenen Struktur, werden allerdings an den Gesprächsverlauf angepasst und gegebenenfalls ausgeweitet.

Worauf sollten Menschen mit Rheuma bei einer Anamnese achten?

Insbesondere bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen kann sich die Diagnostik als äußerst komplex gestalten. Entsprechend wichtig ist es, so detailliert wie möglich über seine Beschwerden sowie andere Aspekte der Krankheitshistorie zu berichten. Entsprechend sollten dem medizinischen Fachpersonal auch Dinge berichtet werden, die auf den ersten Blick nichts mit den eigentlichen Beschwerden zu tun haben. So können beispielsweise Entzündungen im Auge oder Auffälligkeiten an der Haut Hinweise für rheumatische Erkrankungen sein, ohne dass zunächst ein Zusammenhang mit Gelenkbeschwerden ersichtlich ist.

Wie kann man sich auf ein Anamnesegespräch beim Rheumatologen vorbereiten?

Bei einem bereits im Voraus geplanten Arzttermin empfiehlt es sich, sich auf mögliche Fragen vorzubereiten. So können sich Betroffene beispielsweise vorab bei ihren Angehörigen über ähnliche Symptome informieren, um für eine Familienanamnese im Bilde zu sein. Außerdem können Namen, Dosierungen und Einnahmezeitpunkte von Medikamenten aufgeschrieben werden und mögliche Krankheitsschübe aus der Vergangenheit zeitlich eingeordnet werden, damit im Arztgespräch in der Kürze der Zeit keine wertvollen Informationen verloren gehen.  Auch Unterlagen wie Allergieausweise, Impfausweise  oder – bei Schwangeren – der Mutterpass – können den Ablauf erleichtern und die Diagnostik beschleunigen und verbessern. Sollten während des Gesprächs Unklarheiten auftreten, sollte dies dem behandelnden Arzt umgehend mitgeteilt werden. Sollten sprachliche Barrieren bestehen, kann zudem jederzeit ein Übersetzer hinzugezogen werden, um das Anamnesegespräch zu übersetzen und eine Arzt-Patienten Kommunikation auf Augenhöhe zu ermöglichen.