Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um rein informativen Inhalt. Die Informationen ersetzen zu keinem Zeitpunkt eine ärztliche Behandlung und Beratung. Entscheidungen bzgl. Medikation und Therapie müssen unbedingt ärztlich abgesprochen werden.
Du leidest seit geraumer Zeit an starken Rückenschmerzen, die insbesondere in der Nacht auftreten und sich wie Messerstiche im Rücken anfühlen? Dann ist Vorsicht geboten, denn Deine Probleme könnten rheumatische Ursachen haben.
Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes Leiden, von dem viele Menschen im Laufe ihres Lebens betroffen sind. Meistens sind diese jedoch harmlos und können durch Ruhe, gezielte Übungen oder vorübergehende Einnahme von Schmerzmitteln und Salben behandelt werden. Doch was, wenn die Rückenschmerzen tiefsitzend und hartnäckig sind und Dich nach und nach um den Schlaf bringen? In solchen Fällen sollte man aufhorchen, denn es könnte sich um eine entzündlich-rheumatische Erkrankung handeln, die eine spezielle Behandlung erfordert. Auf welche Symptome Du achten solltest und wann der Gang zum Arzt ratsam ist, erfährst Du hier.
Eine der häufigsten rheumatischen Erkrankungen ist die Axiale Spondyloarthritis (AxSpA), besser bekannt als Morbus Bechterew. Diese äußert sich durch starke Schmerzen im unteren Rücken in den Iliosakralgelenken und weitet sich nach und nach auf die gesamte Wirbelsäule aus. Die Erkrankung beginnt oft schleichend und baut sich nach und nach auf . Die ersten Anzeichen sind meist tiefsitzende Rückenschmerzen. Diese Schmerzen sind typischerweise in der Nacht und morgens besonders stark und verbessern sich im Laufe des Tages durch Bewegung. Weitere, typische Morbus Bechterew Symptome haben wir hier einmal für Dich aufgelistet
Tiefsitzende, nächtliche Schmerzen im unteren Rücken: Wie bereits geschildert, sind tiefe, in Schüben auftretende Kreuzschmerzen insbesondere in frühen Krankheitsphasen das auffälligste Symptom bei einer Axialen Spondyloarthritis.
Morgensteifigkeit: Ein weiteres typisches Symptom bei rheumatischen Erkrankungen wie dem Morbus Bechterew ist eine morgendliche Einschränkung in der Beweglichkeit, der sogenannten Morgensteifigkeit, die oft mindestens 30 Minuten und manchmal sogar mehrere Stunden anhält.
Besserung durch Bewegung: Im Gegensatz zu muskulären Rückenschmerzen verbessern sich die Schmerzen bei Morbus Bechterew durch körperliche Aktivität. Menschen mit dieser Erkrankung spüren oft Erleichterung, wenn sie sich bewegen, während Inaktivität zu Verschlimmerung führen kann.
Ausstrahlung in Gesäß und Oberschenkel: Die Schmerzen bei Morbus Bechterew strahlen oft in das Gesäß und die Oberschenkel aus. Dieses charakteristische Muster kann ein Hinweis auf diese Erkrankung sein.
Schmerzen bei Erschütterungen: Ein weiteres typisches Symptom von Morbus Bechterew ist die Empfindlichkeit gegenüber Erschütterungen oder Stößen. Selbst leichtes Hüpfen oder Springen kann starke Schmerzen auslösen.
Sehnenansatzentzündungen: Morbus Bechterew geht oft mit Entzündungen an den Sehnenansätzen einher, insbesondere an den Ansatzpunkten der Achillessehne oder der Plantarsehne. Wenn du solche einseitigen Sehnenansatzentzündungen bemerkst, könnte dies auf eine zugrundeliegende Axiale Spondyloarthritis hinweisen.
Augenentzündungen: Ein auf den ersten Blick unscheinbarer Hinweis auf den Morbus Bechterew können Augenentzündungen, die sogenannte Uveitis sein. Diese steht als Begleiterkrankung in engem Zusammenhang mit dem Morbus Bechterew
Schuppenflechte: Eine weitere Begleiterkrankung, die gehäuft in Verbindung mit dem Morbus Bechterew auftritt, sind Schuppenflechten, auch als Psoriasis bekannt. Hierbei handelt es sich um entzündliche Veränderungen der Haut, die gehäuft in den Ellbogen und Kniebeugen sowie an der Kopfhaut und an Knöcheln auftreten.
Familiäre Häufung: Ebenfalls hellhörig solltest Du werden, wenn eines der genannten Symptome oder Krankheitsbild in Deiner unmittelbaren Verwandtschaft vorliegen.
Starke Müdigkeit: Auch außergewöhnliche, kaum zu erklärende Müdigkeit und Erschöpfung können einen Hinweis auf den Morbus Bechterew geben.
Wenn die genannten Symptome bei Dir vorliegen, ist es entscheidend, möglichst zeitnah einen Rheumatologen aufzusuchen. Frühzeitig erkannt, können rheumatische Erkrankungen besser behandelt werden. Unbehandelt kann Morbus Bechterew zu einer eingeschränkten Mobilität und sogar zu einer Verformung der Wirbelsäule führen. Die Diagnose von Morbus Bechterew erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus körperlicher Untersuchung, Bildgebung und Bluttests. Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser sind die Chancen, sie unter Kontrolle zu bringen und die Lebensqualität zu erhalten.
Schöffel, D. Axiale Spondyloarthritis: Am Anfang steht der entzündliche Rückenschmerz. Orthop. Rheuma22, 20–28 (2019). https://doi.org/10.1007/s15002-019-1470-5