Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um rein informativen Inhalt. Die Informationen ersetzen zu keinem Zeitpunkt eine ärztliche Behandlung und Beratung. Entscheidungen bzgl. Medikation und Therapie müssen unbedingt ärztlich abgesprochen werden.
Bei vielen Formen von Rheuma ist eines der Therapieziele, zeitnah nach der Diagnose der Patienten eine sogenannte Basistherapie zu beginnen. Hierbei handelt es sich um eine langfristige, regelmäßig einzunehmende Therapie die darauf abzielt, die Entzündungen der jeweiligen Erkrankung zu unterdrücken. Zu den verbreitetsten Basismedikamenten gehört hier der Wirkstoff Sulfasalazin. Was das ist, wie es wirkt, wie eine Behandlung abläuft und was Du sonst noch wissen solltest, erfährst Du in diesem Artikel.
Sulfasalazin ist ein entzündungshemmendes Medikament, das bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und entzündlichen Darmerkrankungen verabreicht wird. Das Hauptziel des Medikaments ist es, Entzündungsprozesse im Körper zu unterdrücken. Die Reduktion der Entzündung führt idealerweise zu einer Abnahme von krankheitsbedingten Gelenkschmerzen, -schwellungen, Morgensteifigkeit und Müdigkeit.
Sulfasalazin kommt unter anderem bei folgenden rheumatischen Erkrankungen und verwandten Autoimmunerkrankungen zum Einsatz:
Die Einnahme von Sulfasalazin erfolgt in Tablettenform und erfordert eine schrittweise Dosiserhöhung. Hierbei spricht man vom sogenannten Einschleichen. Üblicherweise wird nach einer Eingewöhnungsperiode dauerhaft morgens und abends zwei Tabletten genommen. Die genaue Dosierung sollte jedoch unbedingt immer mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden, um hier auf der sicheren Seite zu sein.
Bei den meisten Patienten stellt sich eine Besserung innerhalb von ca. 12 Wochen ein. Sollte die Wirkung nach diesem Zeitraum nicht ausreichen, sollte mit dem Rheumatologen über eine mögliche Anpassung der Dosis oder einen Therapiewechsel beraten werden.
Sulfasalazin ist eines von vielen Basismedikamenten, die bei rheumatischen Erkrankungen zur Verfügung stehen. Neben anderen klassischen Basismedikamenten wie etwa Methotrexat gibt es auch die Wirkstoffgruppen der Biologika und Januskinase Hemmer. Welches Medikament für Dich geeignet ist, solltest Du unbedingt mit Deinem Rheumatologen absprechen, da es hier keine allgemeinen Empfehlungen zu gibt.
Sulfasalazin muss, um seine Wirkung entfalten zu können, langfristig regelmäßig eingenommen werden. Es ist wichtig, am Ball zu bleiben, auch wenn sich die Beschwerden bessern. Eine Unterbrechung der Therapie kann zu einer Verschlimmerung der rheumatischen Grunderkrankung führen.
Wie bei jeder wirksamen medikamentösen Behandlung können leider auch bei der Einnahme von Sulfasalazin unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Hierzu zählen unter anderem Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen oder Müdigkeit. Insbesondere in den ersten Wochen der Therapie sind derartige Nebenwirkungen nicht ungewöhnlich. Bei unerklärlichem Fieber, Entzündungen der Mundschleimhaut oder Luftnot solltest Du unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Kontrolluntersuchungen sind ein fester Bestandteil der Behandlung mit Sulfasalazin, um sicherzugehen, dass Du das Medikament richtig verträgst. Im ersten Monat solltest Du alle zwei Wochen Blutwerte abgeben, anschließend reicht eine Untersuchung alle drei Monate.
Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie(DGRh), o.D.: Behandlung mit Sulfasalazin, abgerufen unter: https://dgrh.de/dam/jcr:51e3bdb3-b2b2-48e0-9d89-36c4aba91441/Sulfasalazin%20PAT%2006_2020.pdf