Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um rein informativen Inhalt. Die Informationen ersetzen zu keinem Zeitpunkt eine ärztliche Behandlung und Beratung. Entscheidungen bzgl. Medikation und Therapie müssen unbedingt ärztlich abgesprochen werden.
Während der Diagnostik von Rheuma begegnet man im Laufe der Zeit unweigerlich immer wieder zwei Krankheitsgruppen, die sich in ihren Symptomen zwar ähneln, jedoch unterschiedlich wirken und behandelt werden. Gemeint sind zum einen die verschiedenen Ausprägungen der rheumatoiden Arthritis und zum anderen die verschiedenen Formen der Spondyloarthritis, auch als Spondyloarthritiden bezeichnet. Um letztere soll es in diesem Artikel gehen.
Der Begriff Spondyloarthritis umfasst als Oberbegriff eine Gruppe entzündlich-rheumatischer Erkrankungen, die vor allem die Gelenke der Wirbelsäule betreffen, sich aber auch auf andere Körperregionen, wie beispielsweise die Füße, auswirken können. Die einzelnen Krankheitsbilder und Symptome der Spondyloarthritis überlappen sich zum Teil stark und können ineinander übergehen, was eine Unterscheidung oftmals erschwert. Lass Dich deshalb nicht verunsichern, wenn Dein Arzt zunächst nur eine Verdachtsdiagnose stellt - manchmal braucht es Zeit, die Diagnose im Dschungel der Spondyloarthritiden zweifelsfrei herauszufiltern und zu sichern - das kann wahre Detektivarbeit sein!
Eine Ausprägung der Spondyloarthritis, die oft am Beginn des Weges mit einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung steht, ist die sogenannte . Sie führt, häufig in als Reaktion auf eine bakterielle Infektion, zu Gelenkentzündungen und Entzündungen der Sehnenansätze. Sie verläuft jedoch nicht zwangsläufig chronisch, sondern kann auch nach einem einzigen Krankheitsschub ausheilen. In vielen Fällen geht die reaktive Arthritis jedoch in eine chronische Form der Spondyloarthritis über.
Die undifferenzierte oder
periphere Spondyloarthritis ist eine chronische rheumatische Erkrankung, die Gelenke und Sehnen in verschiedenen Teilen des Körpers betrifft, insbesondere in Armen und Beinen (also den peripheren Körperregionen). Diese Form der Spondyloarthritis is "undifferenziert", weil sie nicht ganz klar den spezifischen Untergruppen wie der Axialen Spondyloarthritis (Morbus Bechterew) oder Psoriasis-Arthritis zugeordnet werden kann. Typische Symptome sind Schmerzen, Schwellungen und Steifheit in den betroffenen Gelenken sowie Entzündungen an Sehnenansätzen (Enthesitis). Häufig geht die undifferenzierte Spondyloarthritis jedoch nach einem gewissen Zeitraum in eine Axiale Spondyloarthritis über.
Die Axiale Spondyloarthritis, im Volksmund auch bekannt als Morbus Bechterew, ist eine entzündlich-rheumatische Erkrankung, die hauptsächlich die Wirbelsäule (Axial) betrifft. Sie kann zu anhaltenden Rückenschmerzen und Steifheit führen und im Verlauf der Zeit zu einer Versteifung der Wirbelsäule führen. Die Axiale Spondyloarthritis kann darüber hinaus auch andere Gelenke und Organe beeinflussen. Sie macht sich meist durch tiefsitzende, nächtliche Rückenschmerzen bemerkbar, kann sich aber auch durch Symptome wie Sehnenansatzentzündungen oder Augenentzündungen bemerkbar machen. Darüber hinaus geht sie häufig mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder Schuppenflechte einher.
Die Psoriasis-Arthritis ist eine entzündliche Gelenkerkrankung, die bei Menschen mit Psoriasis auftreten kann, einer Hauterkrankung, die durch schuppende und entzündete Hautstellen gekennzeichnet ist. Bei Psoriasis-Arthritis werden neben den Hautsymptomen auch Gelenke betroffen. Es gibt jedoch auch Patienten, bei denen eine Psoriasis Arthritis ohne Hautbeteiligung vorliegt, was die Diagnose erschwert. Typische Symptome der Psoriasis-Arthritis sind Gelenkschmerzen, Schwellungen, Steifheit und Rötungen, die oft an den Finger- und Zehengelenken auftreten.
Du musst als Patient mit einer rheumatischen Erkrankung nicht jedes Detail über die verschiedenen Formen von Rheuma und Spondyloarthritis wissen . Einige Faustregeln sind jedoch wichtig zu beachten und können Dir unter Umständen viel Kummer ersparen und Lebensqualität erhalten.
Es gibt keinen musterartigen Spondyloarthritis Verlauf. Die verschiedenen Formen von Spondyloarthritis können im Laufe der Zeit jedoch in andere Krankheitsbilder übergehen. So kann aus einer Reaktiven Arthritis etwa eine Periphere Arthritis werden, welche sich im Laufe der Zeit wiederum in einer Axialen Spondyloarthritis manifestieren kann. Dies ist im Rahmen der Selbstbeobachtung wichtig, um möglichen Verschlechterungen vorzubeugen.
Je früher eine Spondyloarthritis erkannt wird, desto besser sind die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung und Verhinderung von Gelenkschäden sowie den Übergang in schwerwiegendere Krankheitstypen. Achte auf mögliche Symptome wie Gelenkschmerzen, Schwellungen und Steifheit und sprich sofort mit einem Arzt darüber, um eine frühzeitige Diagnostik sicherzustellen.
Die verschiedenen Formen der Spondyloarthritis können sich, wie erwähnt, im Verlauf der Zeit verändern. Daher ist es wichtig, regelmäßige Arztbesuche und Untersuchungen wahrzunehmen, um den Verlauf deiner Erkrankung zu überwachen und die Behandlung gegebenenfalls anzupassen.
DocCheck Flexikon (2021): Spondyloartritis, https://flexikon.doccheck.com/de/Spondylarthritis, zuletzt abgerufen am 24.12.2023
Braun, Rudalweit, Sieper (2011): Spondyloarthritiden, erschienen in Die Innere Medizin | Ausgabe 6/2011, Springer Medizin, https://www.springermedizin.de/spondyloarthritiden/8041128, zuletzt abgerufen am 24.12.2023