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Gicht - Ein Überblick

Symbolbild Rheuma Hand

Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzt keinesfalls eine ärztliche Beratung oder Diagnose. Bei gesundheitlichen Problemen oder Fragen zu medikamentösen Therapien sollten Sie sich stets an einen Arzt wenden.

Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, die durch die Ablagerung von Harnsäurekristallen in den Gelenken verursacht wird. Diese Kristalle führen zu Entzündungen und starken Schmerzen. Die Krankheit tritt in Form akuter Anfälle auf, die typischerweise das Grundgelenk des großen Zehs betreffen, kann aber auch andere Gelenke betreffen.

Was ist Gicht?

Gicht entsteht, wenn der Harnsäurespiegel im Blut zu hoch ist, was als Hyperurikämie bezeichnet wird. Harnsäure ist ein Abbauprodukt von Purinen, die in bestimmten Lebensmitteln vorkommen. Wenn der Körper zu viel Harnsäure produziert oder zu wenig ausscheidet, kristallisiert sie und lagert sich in den Gelenken ab. Dies führt zu plötzlichen, schmerzhaften Entzündungen und Schwellungen.

Ursachen und Risikofaktoren

Die primäre Ursache von Gicht ist eine erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut. Verschiedene Faktoren tragen zur Hyperurikämie bei:

Genetische Veranlagung:
Gicht tritt häufig familiär gehäuft auf.

Ernährung:
Lebensmittel, die reich an Purinen sind, wie rotes Fleisch, Meeresfrüchte und Alkohol, können Gichtanfälle auslösen.

Übergewicht:
Fettleibigkeit erhöht das Risiko für Gicht, da sie die Harnsäureproduktion im Körper erhöht.Medikamente: Diuretika und bestimmte andere Medikamente können die Harnsäureausscheidung beeinträchtigen.

Symptome von Gicht

Gicht äußert sich typischerweise durch plötzliche, schmerzhafte Entzündungen der betroffenen Gelenke. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

Starke Gelenkschmerzen:
Meistens im großen Zeh, aber auch Knie, Knöchel, Handgelenk und Finger können betroffen sein.

Schwellung und Rötung:
Das betroffene Gelenk schwillt stark an und wird rot und warm.

Bewegungseinschränkung:
Aufgrund der Schmerzen und Schwellung ist das betroffene Gelenk oft kaum zu bewegen.

Fieber:
Einige Patienten berichten während eines akuten Anfalls über leichtes Fieber.

Diagnose von Gicht

Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus klinischen Symptomen, Laborwerten und Bildgebung:

Bluttests:
Der Harnsäurespiegel wird im Blut gemessen. Ein erhöhter Wert weist auf eine Hyperurikämie hin, auch wenn nicht jeder Patient mit hohem Harnsäurespiegel Gicht entwickelt.

Gelenkflüssigkeitsanalyse:
Eine Probe der Gelenkflüssigkeit kann unter dem Mikroskop auf Harnsäurekristalle untersucht werden, was die Diagnose bestätigt.

Bildgebung:
Röntgen, Ultraschall oder CT-Scans können Kristallablagerungen und Schäden an den Gelenken sichtbar machen.

Behandlung von Gicht

Akutbehandlung der Gicht

Die Akutbehandlung von Gicht zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern und künftige Anfälle zu verhindern.

Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR):
Zur Schmerzlinderung während eines Anfalls.

Colchicin:
Reduziert Entzündungen und Schmerzen, wenn es frühzeitig eingenommen wird.

Kortikosteroide:
Werden bei schwereren Fällen eingesetzt, um die Entzündungen schnell zu reduzieren.

Langzeitbehandlung der Gicht

Harnsäuresenkende Medikamente:
Allopurinol und Febuxostat reduzieren die Harnsäureproduktion im Körper und senken das Risiko weiterer Anfälle.

Ernährungsumstellung:
Eine purinarme Diät, reich an Obst und Gemüse und mit reduziertem Alkoholkonsum, kann helfen, den Harnsäurespiegel zu kontrollieren.

Gewichtsmanagement:
Abnehmen kann die Harnsäureproduktion reduzieren und das Risiko für weitere Anfälle verringern.

Krankheitsverlauf und -Prognose bei Gicht

Gicht ist eine chronische Erkrankung, die, wenn sie unbehandelt bleibt, zu Gelenkschäden und Nierenproblemen führen kann. Mit einer richtigen Behandlung und Lebensstiländerungen können die meisten Patienten jedoch ein normales Leben führen und Anfälle vermeiden.

Quellen

S3-Leitlinie "Diagnostik und Therapie der Gicht":AWMF-Leitlinie zur Gicht, Registernummer 060-005​(DGRh e.V.).