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Rheumatoide Arthritis und die Lunge - Wie das zusammenhängen kann

Abbildung eines Lungenmodells, Symbolbild für die Auswirkung von rheumatoider Arthritis auf die Lunge

Rheumatoide Arthritis (RA) wird oft als eine Erkrankung wahrgenommen, die ausschließlich die Gelenke betrifft. Doch RA ist eine systemische Autoimmunerkrankung, die weit über die Gelenke hinausgeht und auch andere Organe im Körper angreifen kann. Eines der am häufigsten betroffenen Organe ist die Lunge. Tatsächlich entwickeln etwa 10–20 % der Menschen mit RA im Laufe ihrer Krankheit eine Form von Lungenbeteiligung. In diesem Blogbeitrag betrachten wir, wie RA die Lunge beeinflussen kann und was Betroffene darüber wissen sollten.

Wie beeinflusst Rheumatoide Arthritis die Lunge?

RA greift nicht nur die Gelenke an, sondern auch das Bindegewebe in verschiedenen Organen, einschließlich der Lunge. Die zugrunde liegende chronische Entzündung, die bei RA das Immunsystem dazu bringt, das eigene Gewebe anzugreifen, kann in der Lunge verschiedene Erkrankungen verursachen. Hier sind die häufigsten Lungenprobleme, die mit RA in Verbindung stehen:

1. Rheumatoide Lungenfibrose

Die rheumatoide Lungenfibrose ist eine der schwerwiegendsten Formen der Lungenbeteiligung bei RA. Bei dieser Erkrankung kommt es zu einer Vernarbung (Fibrose) des Lungengewebes, was die Sauerstoffaufnahme behindert. Dies kann zu Atemnot, einem anhaltenden trockenen Husten und einer verminderten Belastbarkeit führen. Die Lungenfibrose schreitet meist langsam voran, kann jedoch die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

2. Pleuritis (Brustfellentzündung)

Die Pleuritis ist eine Entzündung der Pleura, der dünnen Gewebeschicht, die die Lunge und den Brustkorb auskleidet. Diese Entzündung kann zu stechenden Brustschmerzen führen, insbesondere beim Atmen oder Husten. Manchmal kann sich Flüssigkeit in der Pleura ansammeln, was als Pleuritis mit Pleuraerguss bezeichnet wird. Dies kann das Atmen zusätzlich erschweren.

3. Lungenknötchen (rheumatoide Knötchen)

Rheumatoide Knötchen sind kleine, gutartige Gewebeknoten, die sich sowohl an den Gelenken als auch in der Lunge bilden können. In den meisten Fällen verursachen diese Knötchen keine Symptome und bleiben unbemerkt. In seltenen Fällen können sie jedoch groß genug werden, um Atemprobleme zu verursachen oder mit anderen Lungenproblemen zu interagieren.

4. Bronchiolitis obliterans

Bei der Bronchiolitis obliterans handelt es sich um eine seltene, aber schwerwiegende Erkrankung, bei der die kleinsten Atemwege (Bronchiolen) entzündet und verengt werden. Dies führt zu Atembeschwerden, chronischem Husten und einer eingeschränkten Lungenfunktion. Die Behandlung dieser Erkrankung erfordert oft eine aggressive Therapie, da sie die Lungenfunktion stark beeinträchtigen kann.

5. Interstitielle Lungenerkrankungen (ILD)

Interstitielle Lungenerkrankungen (ILD) umfassen eine Gruppe von Lungenerkrankungen, bei denen das Bindegewebe zwischen den Lungenbläschen entzündet und vernarbt ist. Dies beeinträchtigt die Sauerstoffaufnahme und führt zu Symptomen wie Atemnot und Husten. Menschen mit RA haben ein erhöhtes Risiko, an ILD zu erkranken, insbesondere wenn sie ACPA-positiv (Anti-Citrullinierte Peptid-Antikörper) sind oder Raucher waren.

Ursachen der Lungenbeteiligung bei RA

Die genaue Ursache, warum die Lunge bei RA betroffen ist, ist nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass die gleichen Mechanismen, die zu Entzündungen und Gelenkschäden führen, auch das Lungengewebe schädigen können. Chronische Entzündungen, die durch Zytokine (entzündungsfördernde Moleküle) vermittelt werden, spielen eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von Lungenkomplikationen.

Bestimmte Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass die Lunge bei RA betroffen ist:

  • Rauchen: Rauchen ist ein bekannter Risikofaktor sowohl für die Entwicklung von RA als auch für die Verschlechterung von Lungenerkrankungen bei Menschen mit RA. Raucher haben ein höheres Risiko für Lungenfibrose und andere lungenspezifische Probleme.
  • ACPA-Positivität: Menschen mit ACPA-Antikörpern (Anti-Citrullinierte Peptid-Antikörper) haben ein erhöhtes Risiko, Lungenbeteiligungen zu entwickeln.
  • Schwere der RA: Je schwerer die RA-Symptome sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass auch die Lunge betroffen ist.
  • Medikamente: Einige RA-Medikamente, wie Methotrexat oder Biologika, können in seltenen Fällen Lungenschäden verursachen. Diese Medikamente können das Risiko für Infektionen oder andere Lungenkomplikationen erhöhen.

Welche Symptome treten bei einer Lungenbeteiligung der Rheumatoiden Arthritis auf?

Die Symptome von Lungenproblemen bei Rheumatoider Arthritis können subtil beginnen und im Laufe der Zeit an Intensität zunehmen. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Atemnot, insbesondere bei Anstrengung oder in fortgeschrittenen Fällen auch in Ruhe
  • Chronischer trockener Husten
  • Brustschmerzen oder ein Engegefühl in der Brust, besonders bei Pleuritis
  • Müdigkeit und Schwäche aufgrund der verminderten Sauerstoffaufnahme
  • Fieber oder Schüttelfrost in Fällen von infektiösen Komplikationen

Da diese Symptome auch auf andere Erkrankungen hinweisen können, ist es wichtig, bei Verdacht auf eine Lungenbeteiligung ärztlichen Rat einzuholen.

Diagnose von Lungenproblemen bei RA

Die frühzeitige Erkennung von Lungenproblemen ist entscheidend, um Komplikationen zu verhindern und eine angemessene Behandlung einzuleiten. Zur Diagnose von Lungenbeteiligungen bei RA können folgende Untersuchungen durchgeführt werden:

  • Lungenfunktionstests: Diese Tests messen die Kapazität und Effizienz der Lunge.
  • Bildgebende Verfahren: Röntgenaufnahmen, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) können dazu beitragen, strukturelle Veränderungen oder Entzündungen in der Lunge zu erkennen.
  • Bluttests: Blutuntersuchungen können Hinweise auf Entzündungsmarker und das Vorhandensein von Autoantikörpern wie ACPA oder Rheumafaktor (RF) geben, die auf eine systemische Beteiligung hinweisen können.
  • Bronchoskopie: In manchen Fällen kann eine Bronchoskopie durchgeführt werden, um die Atemwege direkt zu untersuchen und Gewebeproben zu entnehmen.

Behandlung von Lungenproblemen bei Rheumatoider Arthritis

Die Behandlung der Lungenbeteiligung bei RA hängt von der spezifischen Art der Lungenerkrankung und dem Schweregrad der Symptome ab. Die wichtigsten Ansätze umfassen:

  1. Medikamente: Entzündungshemmende Medikamente wie Kortikosteroide oder krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARDs) können helfen, die Entzündung in der Lunge zu kontrollieren. In schweren Fällen können Biologika oder immunsuppressive Medikamente eingesetzt werden.
  2. Sauerstofftherapie: Bei schwerer Atemnot kann eine Sauerstofftherapie notwendig sein, um die Sauerstoffversorgung des Körpers zu verbessern.
  3. Rauchstopp: Für RA-Patienten mit Lungenproblemen ist der Verzicht auf das Rauchen eine der wichtigsten Maßnahmen. Rauchen verschlimmert nicht nur die Lungenbeteiligung, sondern erhöht auch das Risiko, an RA zu erkranken.
  4. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen: Da viele Lungenprobleme bei RA schleichend verlaufen, sind regelmäßige Untersuchungen der Lunge wichtig, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

Prävention und Tipps für den Umgang mit Lungenbeteiligung bei Rheumatoider Arthritis

Um das Risiko für Lungenprobleme bei RA zu reduzieren oder das Fortschreiten bestehender Lungenprobleme zu verlangsamen, können folgende Maßnahmen hilfreich sein:

  • Nicht rauchen: Der Verzicht auf Rauchen ist der wichtigste Schritt, um die Lunge zu schützen.
  • Regelmäßige Bewegung: Moderate Bewegung wie Spaziergänge oder leichtes Ausdauertraining kann die Lungenfunktion unterstützen und das allgemeine Wohlbefinden fördern.
  • Infektionen vermeiden: Da RA und die Medikamente zur Behandlung das Immunsystem schwächen können, ist es wichtig, sich vor Atemwegsinfektionen zu schützen. Regelmäßige Impfungen (z. B. gegen Grippe und Pneumokokken) sind ratsam.
  • Lungenuntersuchungen: Auch ohne Symptome sollten RA-Patienten regelmäßig ihre Lungenfunktion überprüfen lassen, um potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen.

Fazit

Rheumatoide Arthritis und die Lunge sind auf verschiedene Weisen miteinander verbunden. Während RA in erster Linie als Gelenkerkrankung wahrgenommen wird, kann sie auch schwerwiegende Auswirkungen auf die Lunge haben. Eine frühzeitige Diagnose und eine geeignete Behandlung sind entscheidend, um das Fortschreiten von Lungenproblemen bei RA zu verlangsamen und die Lebensqualität zu verbessern. Menschen mit rheumatoider Arthritis sollten auf mögliche Anzeichen von Atemproblemen achten und regelmäßig ihre Lungenfunktion überprüfen lassen. Durch eine enge Zusammenarbeit mit ihren Ärzten und gezielte Maßnahmen wie Rauchstopp und regelmäßige Bewegung können Betroffene aktiv dazu beitragen, ihre Lungengesundheit zu schützen.

Obwohl die Lungenbeteiligung bei RA ernstzunehmend ist, stehen heute viele moderne Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und die Symptome lindern können. Ein achtsamer Umgang mit der eigenen Gesundheit und das frühzeitige Erkennen von Problemen können den Betroffenen helfen, besser mit den Herausforderungen dieser Erkrankung umzugehen und ein möglichst aktives Leben zu führen.