Häufig synonym verwendet, aber doch leicht unterschiedlich: Morbus Bechterew und Axiale Spondyloarthritis. Doch worin genau unterscheiden sich die Begriffe?
Die axiale Spondyloarthritis dient als Überbegriff für verschiedene Formen von Rheuma, die die Wirbelsäule (Achse, daher axial) betreffen. Morbus Bechterew ist vor diesem Hintergrund eine bestimmte Verlaufsform der axialen Spondyloarthritis.
Der entscheidende Unterschied zwischen den beiden Begriffen liegt im Stadium der Erkrankung und den diagnostischen Merkmalen. Morbus Bechterew repräsentiert das fortgeschrittene Stadium der axialen Spondyloarthritis, bei dem im Röntgenbild Verknöcherungen zu sehen sind. In dieser Phase wird auch von einer röntgenologischen axialen Spondyloarthritis (r-axSpA) gesprochen. Dies bedeutet, dass ein Teil der Patienten mit axialer Spondyloarthritis im Verlauf der Krankheit zu Morbus Bechterew übergehen kann, es jedoch auch Patienten mit einer axialen Spondyloarthritis gibt, die aufgrund eines eher milden Verlaufs nie den typischen Morbus Bechterew entwickeln.
Zusammengefasst lässt sich auch sagen: Jeder Patient mit Morbus Bechterew hat eine axiale Spondyloarthritis aber nicht jeder Mensch mit einer axialen Spondyloarthritis hat einen Morbus Bechterew.
Eine Unterscheidung der Begrifflichkeiten hat sich im medizinischen Diskurs erst in den vergangenen Jahren klar herauskristallisiert. Der Begriff Morbus Bechterew ist historisch gewachsen deutlich bekannter als die axiale Spondyloarthritis. Fachgesellschaften bemühen sich jedoch zunehmen, hier die korrekte Formulierung zu wählen und den Begriff axiale Spondyloarthritis bzw. die Kurzfrom axSpA zu etablieren. Mehr Informationen zu den verschiedenen Begriffen rund um die axiale Spondyloarthritis findest Du in unserem Onlinekurs für Morbus Bechterew.
Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. ( 2019:) Langfassung zur S3- LeitlinieAxiale Spondyloarthritis inklusive Morbus Bechterew und Frühformen