Axiale Spondyloarthritis, besser bekannt unter dem etwas veralteten Begriff Morbus Bechterew, ist eine Form von Rheuma, die hauptsächlich die Wirbelsäule betrifft. Sie hat jedoch nicht nur physische, sondern auch psychische Auswirkungen auf die Betroffenen. So können die Wechselwirkungen zwischen Morbus Bechterew und der Psyche einen erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Betroffenen haben.
Eine chronische Krankheit wie Morbus Bechterew kann eine enorme Belastung für die Psyche darstellen. Die ständigen Schmerzen, Steifheit und Einschränkungen in der Beweglichkeit können zu Frustration, Angst und Depressionen führen. Der ständige Kampf gegen die Symptome und die Unsicherheit über den Verlauf der Krankheit können zu einem erheblichen emotionalen Stress führen. Darüber hinaus können die physischen Einschränkungen, die mit Morbus Bechterew einhergehen, das Selbstwertgefühl und das Selbstbild der Betroffenen beeinträchtigen. Die Unfähigkeit, gewohnte Aktivitäten auszuführen oder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, kann zu Gefühlen von Isolation und Einsamkeit führen, die wiederum die psychische Gesundheit beeinträchtigen können.
Auf der anderen Seite können auch psychische Belastungen das Krankheitsbild von Morbus Bechterew verschlimmern. Stress beispielsweise kann Entzündungen im Körper verstärken und die Symptome der Krankheit verschlimmern. Ein Teufelskreis entsteht, in dem die physischen Symptome die psychische Gesundheit beeinträchtigen und umgekehrt.
Neben den geschilderten Beschwerden, die verständlicherweise auf die mentale Verfassung schlagen, können auch die im Körper ablaufenden Prozesse depressive Symptome verursachen. So lässt sich bei zahlreichen Patienten beobachten, dass durch eine antientzündliche, medikamentöse Behandlung auch die psychischen Beschwerden abnehmen können. Entsprechend
Es ist wichtig, dass Menschen mit Morbus Bechterew sich der Auswirkungen auf ihre Psyche bewusst sind und Unterstützung suchen, wenn nötig. Das bedeutet nicht nur, professionelle Hilfe bei Angstzuständen oder Depressionen zu suchen, sondern auch, sich ein unterstützendes soziales Netzwerk aufzubauen und Selbsthilfestrategien zu entwickeln, um mit den Herausforderungen der Krankheit umzugehen. Ein toller erster Schritt können hier beispielsweise digitale Patientenschulungen für Morbus Bechterew Patienten sein. Diese können dabei helfen, die Erkrankung besser zu verstehen und sich hierdurch selbstsicherer im Umgang damit zu fühlen.
(2005). Psychologische Betreuung und Behandlung. In: Felkenbach, A. (eds) Morbus Bechterew. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/3-211-26646-1_52